Test: Lautsprecher Event Horizon Essence
Der Attac 400 ist ein Dipol („RipoD-Subwoofer
mit einer Schallaustrittsöffnung an Vorderseite
und zwei Öffnungen hinten.
woofer), sondern 8-förmig den Schall
abgibt. Weil die beiden Bäuche oder
Keulen der 8 gegenphasig abgestrahlt
werden (180° Phasenversatz), geschieht
nach dem Prinzip der Interferenz eine
Auslöschung. Das passiert jedoch nicht
unmittelbar und überall (sonst würde
man nichts mehr hören), sondern the-
oretisch in der Symmetrieebene senk-
recht zu den Keulen der 8, so dass (bei
entsprechender Ausrichtung des Sub-
woofers) durchaus Bass zu hören ist.
Durch die gerichtete Abstrahlung und
die teilweise Auslöschung wird deutlich
weniger Energie an den Raum abgege-
ben, hierdurch ergibt sich der klang-
liche Vorteil des Ripols: Das (Nach-)
Wummern sowie die Ausbildung ste-
hender Wellen im Hörraum wird stark
reduziert - kurz: es dröhnt nicht. Als
Nachteil muss dem Ripol eventuell un-
tenrum durch Equalizing/Entzerrung
nachgeholfen werden, außerdem ergibt
sich durch den schwachen Wirkungs-
grad
eine
limitierte
Pegelfestigkeit.
Daher greifen viele Hörer zu mehre-
ren solcher Systeme. Betrieben wird
ein Attac-Subwoofer natürlich aktiv,
Als Alternative zum Basswürfel ist ein nach dem
gleichen Prinzip arbeitendes Sockelpärchen in
Arbeit, das dann die Ständer ersetzt
und zwar mit einem Bassmodul, das im
Prinzip frei kombiniert werden kann.
Hier lauten die Empfehlungen seitens
Audio
Circle:
Lyngdorf,
Audiovol-
ver oder XTC-Amp von Mindaudio.
Letzteren hatten wir zur Verfügung,
und zwar in der günstigen Ausführung
ohne den optionalen Raumprozessor.
Womit wir beim Klangtest angekom-
men wären. Dieser hat mich, wie auch
einige anwesende Kollegen, schon sehr
bald auf die Seite der Event Horizon
Essence gezogen. Mit ihrer feinsin-
nigen und hochpräzisen Vorstellung
weiß sie auch verwöhnte Ohren zu be-
tören. Entsprechend ihrer dezent ein-
gepegelten Höhen drängt sie sich nie
auf und ist absolut langstreckentaug-
lich. Dennoch verheimlicht sie nichts,
alle Details wie die fein abgestimm-
ten Oberwellen der Instrumente sind
da und verhelfen der Audio Circle zu
einem exzellenten Hochton. Großes
Kino ist ebenso, wie die Box mit den
Klangfarben umgeht. Stimmen sind
ein Genuss und Instrumente tönen
natürlich und echt. Dabei wird nicht
weichgespült - die
Event
Horizon
Mit nur wenigen Weichenbauteilen ver-
zichtet Audio Circle auf einen „gebügelten“
Frequenzgang. Der zu hohen Frequenzen
abfallende Verlauf führt nicht zu einer
dumpfen oder verhangenen Wiedergabe.
Bei den Verzerrungen liefert die Box
Bestwerte, auf die mancher Verstärker
neidisch wäre. Der Impedanzverlauf ist
unkritisch und kann für Röhrenverstärker
zusätzlich korrigiert werden.
Da der Ripol extrem klein baut, bietet es sich an,
den Bassverstärker (im Bild der XTZ) auszulagern
Essence gehört nicht zu den überan-
genehm oder anbiedernd klingenden
Lautsprechern. Die Balance gerät zu
jeder Zeit stimmig - genauso wie die
überzeugende
räumliche
Abbildung.
Diese ist dafür verantwortlich, dass
sich ein sehr realistischer Eindruck des
musikalischen
Geschehens
einstellt.
Das funktioniert beim Jazztrio genauso
wie bei extrem weitläufigen Bühnen,
wie sie auf Friedemanns The Concert
zu hören sind. W ir haben es ohne Ein-
schränkung mit einer Darbietung auf
allerhöchstem Niveau zu tun, und das
gilt auch für den Bassbereich. Der ge-
rät, wie zu erwarten, nicht übermäßig
tief ohne Subwoofer, lässt sich aber
bei der Genauigkeit nichts zuschulden
kommen. Dynamisches Auftreten be-
herrscht die Kompaktbox dabei auch
Die beiden edlen Chassis werden in der renom-
mierten Fabrik Scan-Speak in Dänemark gefertigt
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